Überbordend kühn
Was passiert eigentlich an Bord einer SeeFrauen Yacht? 2019 so einiges würde ich sagen…
Über Bord zu hüpfen, wurde heuer bei Yoga & Segeln eifrig diskutiert. Macht es einen Unterschied, ob ich in vier Meter, oder 90 Meter tiefes Wasser springe? Die Meinungen an Bord gehen zu Beginn der Woche weit auseinander. Die einen sind überzeugt niemals in Wasser ohne Bodensicht schwimmen zu wollen. Der andere Teil kann die Sorge vor tiefem Wasser nicht nachvollziehen und hüpft munter von Bord. Irgendwo zwischen Žut und Pašman. Als Mitte der Woche plötzlich sechs Köpfe freudestrahlend aus dem Wasser ragen, während das Echolot 92 Meter anzeigt, sind die daheimgebliebenen Männer vom Beweisfoto sichtlich erstaunt. „Was haben sie dir ins Frühstücksmüsli gekippt?“ schreibt ein vollkommen erstaunter Ehemann seiner Frau.
Nichts eigentlich. Einfach nur alte Ideen im Kopf über Bord geworfen und voller Begeisterung nachgesprungen.
Meine persönliche Angst in tiefen Gewässern ist, dass ein großer Fisch von unten kommt und mich frisst. Dass dieser große Fisch ein Delfin sein könnte, der mit mir nur um die Wette schwimmen möchte, ist mir noch nicht in den Sinn gekommen. Aber fast wäre ich heuer wegen so einem Delfin, besser gesagt wegen einer ganzen Delfinschule freiwillig über Bord gegangen. Fast. Duzende Delfine vor Pula, stundenlang in unserer Nähe, spiegelglattes Wasser, sie springen, schwimmen, drehen sich, haben ihre Kleinen dabei, schwimmen langsam neben uns, schauen uns an, ja lachen uns an. In diesem Moment geht jedes Grübeln über schwierige Hafenmanöver oder knifflige Ankermanöver über Bord. Lautlos und unbemerkt. Und unglaubliche Demut vor diesen Geschöpfen macht sich breit. Es geht gar nicht anders. Fast wäre ich freiwillig über Bord gegangen. Fast.
Unabsichtlich über Bord zu gehen, gehört zu den wenig erstrebenswerten Kapiteln des Segelns - und wurde heuer beim Segeltraining ausführlich diskutiert. Was ist die beste „Mensch über Bord“ Rettungsmethode? Wie kann man sie am besten üben und warum ist eine andere Frage eigentlich noch viel wichtiger. Nämlich was kann ich tun, damit ich möglichst nicht in die Situation komme? Eine Woche später stellen wir fest – DAS BESTE Manöver gibt es nicht, vorbereiten kann man sich durch gute Seemann- und frauschaft, kluges, vorausschauendes Denken, Respekt vor der Natur und viel Üben.
Ganz anders die Lage am Ende der Küstenpatentwoche. Über-Bord-Gehen ist aktuell kein Thema. Die Freude und der Stolz über die bestandene Prüfung überragt alles und drei frisch gebackene Scheinbesitzerinnen schreiten, nein schweben von Bord. Sie grüßen den Hafenkapitän freundlich, wohlwissend dass sie am Anfang, nicht am Ende einer aufregenden Segelkarriere stehen.
Am Anfang stehen auch jene vier Frauen, die eine Woche lang als „Unternehmerinnen.segeln“ an ihrer Geschäftsidee gefeilt haben und jetzt bereit sind, ins Unternehmerinnentum zu starten. Überbordend freudig und wohlüberlegt stehen sie bald kühn am Steuer ihres eigenen Unternehmens. Wie sich der raue Gegenwind anfühlt wissen sie spätestens am zweiten Tag an Bord. Aber auch, wie es ist, wenn der Wind von hinten kommt, alles gleitet, das Boot durchs Wasser zischt und sich das Steuer mit zwei Fingern spielend leicht bewegen lässt.
Und von Bord geweht sind meine Sorgen, wie es ist, wenn heuer jede Woche eine winzingkleine SeeFrau am Ufer steht und wartet bis ich wieder komme. Jetzt weiß ich, sie freut sich und hat in der Zwischenzeit ihre ganz eigenen kleinen Abenteuer erlebt.
Was passiert eigentlich an Bord einer SeeFrauen Yacht? 2019 so einiges würde ich sagen…
Über Bord zu hüpfen, wurde heuer bei Yoga & Segeln eifrig diskutiert. Macht es einen Unterschied, ob ich in vier Meter, oder 90 Meter tiefes Wasser springe? Die Meinungen an Bord gehen zu Beginn der Woche weit auseinander. Die einen sind überzeugt niemals in Wasser ohne Bodensicht schwimmen zu wollen. Der andere Teil kann die Sorge vor tiefem Wasser nicht nachvollziehen und hüpft munter von Bord. Irgendwo zwischen Žut und Pašman. Als Mitte der Woche plötzlich sechs Köpfe freudestrahlend aus dem Wasser ragen, während das Echolot 92 Meter anzeigt, sind die daheimgebliebenen Männer vom Beweisfoto sichtlich erstaunt. „Was haben sie dir ins Frühstücksmüsli gekippt?“ schreibt ein vollkommen erstaunter Ehemann seiner Frau.
Nichts eigentlich. Einfach nur alte Ideen im Kopf über Bord geworfen und voller Begeisterung nachgesprungen.
Meine persönliche Angst in tiefen Gewässern ist, dass ein großer Fisch von unten kommt und mich frisst. Dass dieser große Fisch ein Delfin sein könnte, der mit mir nur um die Wette schwimmen möchte, ist mir noch nicht in den Sinn gekommen. Aber fast wäre ich heuer wegen so einem Delfin, besser gesagt wegen einer ganzen Delfinschule freiwillig über Bord gegangen. Fast. Duzende Delfine vor Pula, stundenlang in unserer Nähe, spiegelglattes Wasser, sie springen, schwimmen, drehen sich, haben ihre Kleinen dabei, schwimmen langsam neben uns, schauen uns an, ja lachen uns an. In diesem Moment geht jedes Grübeln über schwierige Hafenmanöver oder knifflige Ankermanöver über Bord. Lautlos und unbemerkt. Und unglaubliche Demut vor diesen Geschöpfen macht sich breit. Es geht gar nicht anders. Fast wäre ich freiwillig über Bord gegangen. Fast.
Unabsichtlich über Bord zu gehen, gehört zu den wenig erstrebenswerten Kapiteln des Segelns - und wurde heuer beim Segeltraining ausführlich diskutiert. Was ist die beste „Mensch über Bord“ Rettungsmethode? Wie kann man sie am besten üben und warum ist eine andere Frage eigentlich noch viel wichtiger. Nämlich was kann ich tun, damit ich möglichst nicht in die Situation komme? Eine Woche später stellen wir fest – DAS BESTE Manöver gibt es nicht, vorbereiten kann man sich durch gute Seemann- und frauschaft, kluges, vorausschauendes Denken, Respekt vor der Natur und viel Üben.
Ganz anders die Lage am Ende der Küstenpatentwoche. Über-Bord-Gehen ist aktuell kein Thema. Die Freude und der Stolz über die bestandene Prüfung überragt alles und drei frisch gebackene Scheinbesitzerinnen schreiten, nein schweben von Bord. Sie grüßen den Hafenkapitän freundlich, wohlwissend dass sie am Anfang, nicht am Ende einer aufregenden Segelkarriere stehen.
Am Anfang stehen auch jene vier Frauen, die eine Woche lang als „Unternehmerinnen.segeln“ an ihrer Geschäftsidee gefeilt haben und jetzt bereit sind, ins Unternehmerinnentum zu starten. Überbordend freudig und wohlüberlegt stehen sie bald kühn am Steuer ihres eigenen Unternehmens. Wie sich der raue Gegenwind anfühlt wissen sie spätestens am zweiten Tag an Bord. Aber auch, wie es ist, wenn der Wind von hinten kommt, alles gleitet, das Boot durchs Wasser zischt und sich das Steuer mit zwei Fingern spielend leicht bewegen lässt.
Und von Bord geweht sind meine Sorgen, wie es ist, wenn heuer jede Woche eine winzingkleine SeeFrau am Ufer steht und wartet bis ich wieder komme. Jetzt weiß ich, sie freut sich und hat in der Zwischenzeit ihre ganz eigenen kleinen Abenteuer erlebt.